Joe Killian

Hallo. Mein Name ist Joe Killian. Ich habe am 13. April 1998 mit einigen Freunden den ZENDO Hoyel ins Leben gerufen.

Mein erster Kontakt mit Karate ergab sich im Laufe des Zivildienstes in Paderborn. Während des Studiums nahm ich, um fit zu bleiben, an Judo-, Karate- und Schwimmgruppen an der Uni Bielefeld teil.

1993 kam der Wiedereinstieg ins Karate im ZEN-DO Bielefeld bei Peter Wilmsen. Er unterrichtete damals das von Willi Horstmann entwickelte Shaolin Karate. Auf Grund fehlender Perspektiven begann 1999 eine stilmäßige Neuorientierung. Ich versuchte mir in der Folgezeit durch Training in mehreren Vereinen einen Eindruck von anderen Karatestilrichtungen zu verschaffen. So kam ich vom Karate Dojo Melle (Shotokan) zum BTW Bünde (Shotokan), nahm an Seminaren des Karate Club Sennestadt (Koshinkan) in Sennestadt und in Oberhausen teil und lud Gastlehrer für den ZEN-DO Hoyel ein.

Einer dieser Gastlehrer war Rainer Schmäring, seit 1995 Leiter des ZEN-DO Oberhausen e.V. und Gründer des MUGENDOJO in Mülheim. Sein Weg führte ihn 1997 nach Okinawa und dort unter anderem in das Kyudokan Honbu Dojo der Familie Higa. Die Familie Higa lehrt und verbreitet Okinawa Shorinryu Kyudokan Karate Do. Im Laufe der Zeit und nicht zuletzt auch durch sein weiterführendes Training in Italien bei Oscar Higa ist Rainer von der Art dieses Stils so überzeugt worden, dass er sich mit seinem Verein der World Okinawa Shorinryu Kyudokan Karate Do Federation anschloss. Er gründete somit deren erste Vertretung in Deutschland. Auf seinen Lehrgängen hat er es geschafft, uns ebenfalls für die immer wiederkehrenden Grundprinzipien des Kyudokan Stils zu begeistern. Tja, und deshalb hat sich der ZEN-DO Hoyel auch der Okinawa Shorinryu Kyudokan Karate Do Federation angeschlossen und betreibt nun seit Anfang 2001 Okinawa Shorin Ryu Kyudokan Karate.

Was für mich, absolut subjektiv, das Besondere am Kyudokan Karate ist? Ich fange langsam an zu verstehen, was es heisst, sich aus der Mitte heraus zu bewegen, die Techniken aus dem Hara zu entwickeln und über Hüfte und Schultern den ganzen Körper mit einzubeziehen. Fast alle Bewegungen haben einen kreisförmigen Ursprung, auch wenn dieser nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Es gibt keinen Stillstand, keinen Stop, die Bewegungen sind fortlaufend wobei hart und weich sich immer abwechseln bzw. ergänzen.

Wie oft ich trainiere? Ich habe 1993 angefangen mit ca. zwei mal pro Woche. Mittlerweile versuche ich jeden Tag etwas Zeit aufzubringen um das Gefühl für die Bewegungen nicht zu verlieren. "Karate ist wie kochendes Wasser, wenn das Feuer gelöscht wird, wird das Wasser kalt", hat Meister Yuchoku Higa einmal gesagt. Ich möchte dieses einmal gewonnene Gefühl auf keinen Fall mehr missen. Im Kyudokan Karate ist das prozentuale Verhältnis von Handtechniken zu Fußtechniken ca. 80 zu 20, was mir und meinen Bewegungsmöglichkeiten sehr entgegenkommt. Generell sollte alles immer entsprechend der Möglichkeiten des Schülers trainiert werden.

Ich bin natürlich kein "Meister", habe einfach großen Spass daran, anderen etwas von meinem Karate zu vermitteln.

Joe Killian